Reverse: Rundbrief von Emmy aus Bolivien

Mir wurde bewusst, dass ich mich nicht in meinem Land befinde als ich aus dem Flugzeug stieg. Nichts kam mir bekannt vor. Da war eine neue Sprache und viel unterschiedliches Essen. Und ich war sehr glücklich, dass ich meine Erfahrungen von Pando aus, wo ich wohne und wo ich mich gerade befinde, mit euch teilen darf.

Am schwierigsten bei mir bei meiner Rückkehr war es, mich zu verabschieden. Von Personen, die mir sehr wichtig geworden sind und die wie Engel auf meinem Weg waren. Von Saarbrücken, meinem zweiten Zuhause und von meinem Projekt, dem Café Exodus, meiner Familie. Ich bin der Meinung, ein Freiwilligendienst ist wie ein Riesenrad. Es ist nötig, unten zu starten um langsam nach oben zu kommen, damit uns die Höhe keine Angst macht. Nur so kann man die schöne Landschaft genießen. Es war ein anderes Jahr, auch voller Ängste und Unruhe.

 Gruppe Reverse 2020

Heute kann ich von wunderschönen Situationen erzählen, die ich in meinem Freiwilligendienste erlebt habe, lustige Momente an sie ich mich bis heute mit Freude erinnere. Ich fühle mich als war die Emmy, die vor einem Jahr nach Deutschland gereist ist, nicht die gleiche, wie die Emmy die nach Hause zurückkehrte. Auch wenn ich schon wieder zu alten Routinen zurückgekehrt bin, spüre ich, dass ein Teil von mir im Café Exodus geblieben ist und dass ich ein Stück des Café Exodus mitgenommen habe.

Ich fühle mich jetzt noch verantwortlicher und bin motiviert, zu zeigen, dass eine Veränderung im Leben manchmal notwendig ist. Die momentane Situation ist nicht die Beste aber ich denke, dass wieder bessere Zeiten kommen werden, in welchen ich mich weiter besser kennenlernen kann. Durch den Freiwilligendienst habe ich nicht nur eine andere Kultur kennengelernt, ich habe auch gelernt, was meine Schwächen waren und woran ich weiterhin arbeiten muss. Ich habe gelernt, unabhängig von meiner Familie zu leben, auch wenn ich immer wusste, dass sie für mich da sind.

Nach meiner Rückkehr habe ich mich an der Universität eingeschrieben und bereit mein Studium weiterzuführen. Ich engagiere mich wieder in der Jugendpastoral und gleichzeitig arbeite ich mit meiner Gemeinde zusammen. Ich freue mich darauf, Erfahrungen und aus meinem Freiwilligendienst mit den Menschen um mich herum zu teilen.

Liebe Grüße aus Pando!

Emmy