Bolivien: 2. Rundbrief von Julia Sophie Ecarius

13 Nächte im Bus, auf Reisen und in meinem neuen Zuhause

Viel zu schnell vergeht meine Zeit in Bolivien und ich bin schon seit mehr als 5 Monaten hier. In den vergangenen zweieinhalb Monaten habe ich sehr viel erlebt, wundervolle neue Bekanntschaften gemacht, bin viel gereist, habe 13 Nächte in Bussen geschlafen aber vor allem ist Potosí zu meinem zweiten Zuhause geworden. Aber fangen wir dort an, wo ich zuletzt aufgehört habe.


Cochabamba
Zuerst einmal verbrachte ich ein verlängertes Wochenende in Cochabamba, da meine Freundin Lina, die ihren Freiwilligendienst mit SoFiA e. V. in Cochabamba absolviert, Geburtstag hatte. Da ich bereits freitags morgens in Cochabamba ankam, hatte ich gleich die Gelegenheit ihr Projekt kennenzulernen und wir verbrachten den Tag zusammen dort. Lina wohnt und arbeitet zusammen mit ihren Mitbewohnern, Konstantin und Theo, in der Aldea „Cristus Rey“, einem Kinderhaus in Cochabamba, sowie in der angrenzenden Schule. An dieser Stelle könnte ich euch natürlich noch ausführlich über ihr Projekt und das Leben in der Aldea berichten, dass ich kennenlernen durfte, bin mir aber sicher, dass euch Lina in ihrem Rundbrief einen besseren Einblick geben kann.
Da meine Schwester Nicole vor 4 Jahren ebenfalls einen Freiwilligendienst in Cochabamba gemacht hat, hatte ich dort die wunderbare Gelegenheit ihre Gastfamilie kennenzulernen. Ich wurde sehr herzlich in Empfang genommen und wir fingen sofort an zu backen. Und so habe ich neben meinem Zuhause in Potosí und meiner Gastfamilie in La Paz ein weiteres Zuhause gefunden, das ich hoffentlich in Zukunft noch öfters besuchen kann. Natürlich zeigte mir Lina auch die Stadt, den Markt und wir besuchten zusammen mit Theo und Konstantin die Christus Statue, von der wir einen wunderschönen Blick auf die Stadt hatten. Da an diesem Wochenende Halloween war, durfte natürlich eine Party bis in die frühen Morgenstunden nicht fehlen.
Und viel zu schnell saß ich auch schon im Bus auf dem Heimweg nach Potosí. Der Bus ist in Bolivien für Langstrecken das Hauptverkehrsmittel, da es praktisch, günstig und ökologisch ist. Und so setzt man sich abends in den Bus und ist am nächsten Morgen auch schon am Zielort. Auch haben die Nacht-busse eindeutig einen besseren Standard als in Europa, so kann man bei einem Bus Cama (einem sogenannten „Bettbus“), wenn man den Sitz nach ganz hinten stellt, einige Stunden auf der Fahrt schlafen.

Christus-Statur in Cochabamba mit Lina, Theo und Konstantin

Todos Santos
Am 1. und 2. November findet in Bolivien Todos Santos – Allerheiligen statt und während dies in Deutschland ein Fest der Trauer ist, wird in Bolivien ausgiebig gefeiert, viel gesungen, getanzt und gebetet. Die Menschen genießen die Zeit mit der Familie und feiern die Toten. Die Familien bereiten Ofrendas– Altäre mit Bildern der Verstorbenen, Blumen, Kerzen, Obst und jede Menge Gebäck vor, um die Verstorbenen zu feiern und ihre Seelen, die in diesen Tagen vom Himmel hinabsteigen, zu empfangen.
Am 01. November gingen wir von Haus zu Haus, besuchten Ofrendas, aßen Kuchen und Kekse, tranken Wein auf die Verstorbenen und bekamen Unmengen an Gebäck mit, welches ich immer noch nicht ganz aufessen konnte. Da die Pandemie noch nicht vorbei ist und auch die Wirtschaft Boliviens sich von Corona immer noch erholen muss, standen nicht wie in den vorherigen Jahren alle Türen offen, sondern man wurde zu den Ofrendas der Verstorbenen eingeladen. Zusammen mit Hermana Damiana, einigen Lehrerinnen und der Direktorin der Primaria, der Grundschule, sowie ihrer Tochter besuchten wir einige Ofrendas von in diesem Jahr verstorbenen Bekannten. Am darauffolgenden Tag besuchen die Familien die Gräber der Verstorbenen auf dem Friedhof und es wird im familiären Kreis gefeiert. Ich durfte mit Edit, der Schulsprecherin, und ihrer Familie den Tag verbringen. Es wurde gesungen, getanzt, sehr viel gegessen, Alkohol getrunken, gespielt und gebetet. Am Ende des Tages wurde der Altar aufgelöst und die Dekorationsobjekte an die Anwesenden verteilt. Ich glaube diese Tage und die lebendige Art, wie gefeiert wird, werde ich noch lange in Erinnerung bleiben.


Waschen kann auch lustig sein
Während ich in La Paz bei meiner Gastfamilie noch den Luxus hatte und per Waschmaschine meine Klamotten gewaschen wurden, wasche ich nun ausschließlich per Hand. Ich glaube dafür beneide ich meine Freunde, die studieren, schon ein wenig, da Wäsche waschen nicht zu meinen favorisierten Tätigkeiten gehört, besonders da ich meist allein in meinem Innenhof wasche. Diesmal aber fuhren wir, die Hermanas, die Ordensschwestern und ich zusammen zu einem Fluss, um hier in Wasserbecken unsere Wäsche zu waschen. Da das Waschen hier nur eine anstatt zwei bis drei Stunden dauert und man danach in den heißen Quellen baden gehen kann, ist auch das frühe Aufstehen um 5:45 nur noch halb so schlimm. Und schon bald fuhr ich mit den Schwestern Angelica und Damiana jede zweite Woche an den Fluss.


Copacabana
Jedes Jahr machen die Lehrerinnen der „Primaria“- Grundschule zusammen einen Ausflug. Eigentlich sollte es nach Argentinien gehen, aber da die politische Lage in Santa Cruz, einem der Regierungsbezirke Boliviens im Moment sehr angespannt ist und dies sich in Form von bloqueos, Straßenblockaden, auch auf ganz Bolivien ausbreitet, hat die Schule beschlossen, dass eine Reise innerhalb Boliviens die beste Möglichkeit trotzdem gemeinsam weg zufahren sei. Eine Busreise mit 24 Personen ist zwar anstrengend aber vor allem sehr, sehr lustig. So kamen wir nach einer langen Fahrt in Copacabana, einem bekannten Ausflugsort an der Grenze zu Peru, an. Die Zimmer wurden bezogen, so wie bei einer Klassenfahrt nur eben ohne Kinder, und dann ging es mit einem Minibus (eigentlich hat dieser Platz für 12 Personen) zu mehr als zwanzig Personen in ein Restaurant auf einer Terrasse aus Binsen, einer Art Schilf. Hier fuhren wir mit einem Boot aus Binsen und aßen den besten Fisch, den ich jemals probiert haben, natürlich frisch aus dem See. Nachmittags schauten wir das kleine Städtchen an und bestiegen dann den Berg Virgen de Copacabana. Von hier aus hatte man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt und den See. Nachdem wir uns die örtliche Kirche angeschaut hatten, ließen wir den Abend bei einem gemütlichen Essen ausklingen. Am nächsten Tag ging es dann in den kleinen Ort Desaguadero in Peru zum Shoppen, bevor wir mit dem Bus zurück nach La Paz, Bolivien fuhren und erschöpft in unsere Betten fielen. Da wir erst Samstag abends zurück nach Potosí fuhren, hatte ich noch genug Zeit, um den Tag mit meiner Gastfamilie in La Paz zu verbringen.

An der Küste von Copacabana

Potosí
Da nun schon in zwei Wochen das Schuljahr zu Ende war, standen vor allem eins für die Schülerinnen viele Tests, Abgaben, Projekte und Referate an. Aber natürlich fehlte auch in diesen Wochen das ausgelassene Spielen auf den Pausenhof nicht. Entweder beaufsichtigte ich einen Teil der Klasse während der Tests, oder ich durfte mit der Hälfte der Klasse auf dem Hof spielen, während die verbleibenden Kinder bei der Lehrerin ihren Test schrieben.

 Freitags stand dann das große Tanzfest der Secundaria, der weiterführenden Schule, vor der Tür. Hier führte jede Klasse einen anderen traditionellen Tanz Boliviens vor, so zum Beispiel Tinku, Caporales, Cueca und viele mehr. In den vorherigen Wochen war schon fleißig geübt worden und ich hatte an den Nachmittagen oft hierbei zugeschaut. Nicht nur die atemberaubenden Kostüme und die Performance bedruckten mich, sondern auch wie die Mädchen auf ihren Absatzschuhen eine solch schwierige Schrittfolgen hinbekamen.
Auch habe ich im November angefangen, Volleyball zu spielen und nachdem ich samstags mein erstes Training, vier Stunden lang, mit meiner neunen Mannschaft absolvierte hatte, durfte ich bereits abends bei einem Punktespiel mitspielen. Wir gewannen. Trotz meines Muskelkaters wurde ich am Sonntag gleich wieder eingesetzt und wir gewannen auch das Spiel. Bei beiden Spielen durfte ich ironischerweise als Mittelangreifer, einer Position, die oft den größten Spielerinnen vorbehalten ist, durchspielen. Aber hier in Bolivien gehöre ich mit meiner Körpergröße von 1,66 m zu den Großgewachsenen. Auch in den folgenden Wochen hatten wir immer häufiger Spiele und meine Mannschaft gewann im Dezember den Pokal, wobei ich dieses Spiel leider verpasste, da ich verreist war.
Am 20. November sollten dann schon die geplanten großen Ferien anfangen, allerdings mussten die Kinder, die bei den Examina nicht gut abgeschnitten hatten, noch eine Woche länger bleiben, damit sie anschließend auch versetzt werden konnten. So lasen, rechneten, schrieben und übten wir Anfang der Woche noch fleißig, und die Kinder holten ihre Examina nach. So war ich am Ende der Woche oft allein mit den Kindern und obwohl wir weiter übten, war auch genug Zeit zum Singen, Tanzen, Spielen und Lachen. Ich glaube, auch diese Woche bleibt mir besonders schön in Erinnerung, da in einer Klasse nur bis zu 10 Schülerinnen waren und man sich so viel persönlicher und individueller mit den Kindern beschäftigen konnte.


Tarija
Da ich ja in einer Schule arbeite und in den Ferien die Schule geschlossen hat, stand ich nun vor mehr als zwei Monaten Ferien. Die erste Ferienwoche verbrachte ich in Potosí, traf mich mit Freunden und ging ziemlich oft schwimmen.
Da das Bistum Trier und Hildesheim eine sehr enge Freundschaft mit Bolivien pflegen, haben wir Bolivienfreiwillige das Glück, auch im Einsatzland eine Partnerorganisation, die Hermandad zu haben. Sie veranstaltet nicht nur Seminare, Ausflüge und Treffen, wichtiger noch – Marcus und Isa, unsere Verantwortlichen vor Ort, haben immer ein offenes Ohr für Fragen und helfen uns bei allerlei Dingen wie zum Beispiel mit unseren Visa. Auch findet ein Rückaustausch mit Deutschland statt und so können im Februar 12 bolivianische Freiwillige ein Jahr in sozialen Projekten in Deutschland arbeiten. An diesem Wochenende war das 20-jährige Jubiläum der Hermandad in Tarija, das sowohl mit Ex-Freiwilligen, kommenden Freiwilligen und uns, den jetzigen deutschen Freiwilligen, ausgiebig gefeiert wurde. Da wir natürlich den Wein, für den Tarija bekannt ist, probieren wollten, reiste ich zusammen mit Lina, Katharina und Katharinas Gastschwester bereits ein Tag vorher an.
An dem Wochenende erfuhr ich viel über die Hermandad (natürlich auf Spanisch), man tauschte sich intensiv über den Freiwilligendienst aus und ich habe viele faszinierende und inspirierende Leute, mit tollen Geschichten, kennengelernt. Aber vor allem wurde viel gelacht und gefeiert. Auch habe ich hier Alerandra aus Potosí, die im Februar nach Deutschland reisen wird, kennengelernt, mit der ich in den folgenden Wochen viel unternahm.
Wieder in Potosí angekommen, durfte ich auf dem Weihnachtsfest der Schule das traditionelle Weihnachtsgericht Picana de Pollo probieren, diese besteht aus zwei bis drei Sorten Fleisch mit Kartoffeln, Choclo (Mais) und Gemüse. Zudem wurde der traditionelle Weihnachtstanz villancico getanzt und Chocolate con leche (Kakao) getrunken. Bolivien feiert gerne, so stand auch noch die Promoción, der Abiball, an.

Pilgern zum Heiligtum Chaguaya

Rurrenabaque
Die nächste Reise in meinen Sommerferien sollte mich in den Dschungel führen. Ich traf mich mit Lina in La Paz, wir buchten eine organisierte Tour und Rückflüge und traten die 14stündige Busfahrt in den Dschungel Boliviens an. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit, der immer höheren Temperaturen und der Tatsache, dass wir direkt neben dem lauten Moter saßen, konnte ich leider kaum schlafen. Nach einer weiteren 2-stündigen Autofahrt und einer 3-stündigen Bootsfahrt erreichten wir endlich unsere Unterkunft an einem Fluss in der Pampa. Die folgenden Tage erkundeten wir mit dem Boot und zu Fuß die Tierwelt rund um den Fluss. Wir sahen Alligatoren, Calmare, Carpinchos (Wasserschweine), Tortugas (Schildkröten) und viel verschieden Vogelarten. Zudem schwammen wir mit Delfinen, suchten Anakondas und fischten „Pirañas“, die wir beim Abendessen bereits probierten. An den Abenden wurden wir lecker bekocht, saßen am Lagerfeuer oder zogen noch einmal los, um in die leuchtenden Augen der Alligatoren zu schauen. Nach einer weiteren Nacht in Rurrenabaque ging es für uns diesmal mit den Flugzeug nach la Paz und wir konnten noch die Pampa und Selva Boliviens von oben bestaunen.

Die beeindruckende Tierwelt von Rurrenabaque

Weihnachten in Potosì
Die Weihnachtswoche verbrachte ich in Potosí. Zusammen mit Alexandras Mutter und Oma backten wir „Roscas de Navidad“ – traditionelles Weihnachtsgebäck, aber auch mit Hna. Andela buk ich Unmengen an Weihnachtsplätzchen. Zudem fanden viele Weihnachtsessen, natürlich mit Picana, statt und Alerandra und ich erkundeten den Weihnachtsmarkt und bestaunten die Weihnachtslichter, an denen nicht gespart wurde. Die Festlichkeiten um Weihnachten beginnen am 24. Dezember spät abends mit der Messe, die sehr lebendig gestaltet wurde: es gibt ein Krippenspiel, einen Chor und am Ende wird der traditionelle Weihnachtstanz getanzt. Auch bringen alle Messebesucher ihr niñito Jesús -ihr Jesuskind und weitere Krippenfiguren von zuhause mit, um diese segnen zulassen. Nach dem Gottesdienst feierte ich bei leckeren Keksen, Schinkenkuchen, sehr gutem Wein, einer ausgelassenen Stimmung und natürlich jeder Menge an Geschenken zusammen mit den Schwestern Heiligabend. Der nächste Tag begann auch mit einer Messe, danach wurde in der Sonne getanzt und wir aßen zusammen zu Mittag.

Picana Mit Alerandra auf dem Weihnachtsmarkt Essen mit der Hermandad

Von der Salzwüste nach Chile
Schon am Abend des 25.12. saß ich im Bus nach Uyuni, da wir am 26. Dezember unsere Tour in den Salar de Uyuni starteten. Der Salar de Uyuni ist der höchste (3660m) und vor allem größte (12.000 km2) Salzsee der Welt. Am ersten Tag fuhren wir, 7 andere deutsche Freiwillige aus Cochabamba und ich, zusammen mit unserem Guide Andres vorbei an einen Eisenbahnfriedhof und immer weiter in die Salzwüste. Zu Mittag aßen wir in einem Salzrestaurant und spazierten anschließend auf der Kaktusinsel umher. Die Kakteen auf dieser Insel mitten im Salzsee sind mehrere Meter hoch und wachsen hier schon seit mehreren 100 Jahren. Den Sonnenuntergang genossen wir im Salz bei einem Glas Wein und Chips, bis wir schließlich zu unserem Salzhotel aufbrachen, in dem wir diese Nacht schlafen würden.
Am zweiten Tag verließen wir im Laufe des Tages den Salzsee und fuhren vorbei an einem aktiven Vulkan und Bahngleisen, die früher noch in Benutzung waren und als eine Verbindungsstrecke zwischen Chile und Bolivien dienten, immer weiter Richtung Chile. Und so verändertet sich die Landschaft, statt einem Meer aus Salz sahen wir Grünflächen, Berge und fuhren über staubigen Boden. Immer wieder hielten wir an, um besonders formatierte Felsen oder Lagunen zu besuchen, in denen allerlei Flamingos zuhause sind und Vicuñas, Lamas, grasten. Obwohl viele Touristen, in verschiedenen Autos die Tour zur gleichen Zeit machten, hatten wir Glück und waren immer allein. So genossen wir ein leckeres Mittagessen mit Ausblick auf blaues Wasser, Berge, einen blauen Himmel und Flamingos. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft sahen wir Hasen, die sich im Gestein versteckten, und hielten noch an der Laguna Colorado, diese ist ganz in Rot getaucht und wegen der Nährstoffe, die die Flamingos hier finden hat ihr Gefieder ebenfalls eine rötliche Farbe.
Am nächsten Morgen ging es schon um 4.30 los, um den Sonnenaufgang bei den Geysiren von Sol de Manaña zu sehen. Wegen der Dampfsäulen, die aus Schwefelsümpfen aufsteigen, dem Schwefelgeruch in der Luft und der aufgehenden Sonne bekommt man das Gefühl auf einem anderen Planeten oder dem Mond zu sein. Da es dank der frühen Morgenstunde und der Höhe noch sehr kalt war, waren wir froh, dass wir uns wenig später in den Aguas Térmales aufwärmen konnten. Die Landschaft wurde immer sandiger und steiniger und wir fuhren vorbei an den Lagunas blancas y verdes zur Grenze nach Chile, die wir am späten Vormittag erreichten. Von hier aus ging es viele Höhenmetern nach unten in die Stadt San Pedro de Atacama, in der wir zwei Tage blieben. Nach einer Tour in der Wüste Desierto de Atacama ging es für uns nach Iquique, einer Stadt am Meer, in der wir uns am Strand erholten und Silvester feierten.
Die Vorteile des europäischen Schengen Abkommens und der damit verbundenen Reisefreiheit wurden mir erst bei der Einreise nach Bolivien bewusst: während wir bei der Ausreise gerade einmal 1h 30 gebraucht hatten, warteten wir auf dem Rückweg 10 Stunden, bevor wir endlich über die Grenze durften. Da Lina wieder arbeiten musste und es von Iquique aus nur direkt Busse nach Cochabamba gab, verbrachte ich die folgende Woche in Cochabamba.

Vicunas und Flamingos in den Lagunen zwischen Bolivien und Chile

Fazit
Dank meiner neuen Freundschaften, dem Volleyball, der Arbeit mit den Kindern, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, den Sonnenuntergängen auf der Plaza und natürlich auch der Stadt, die ich täglich ein bisschen mehr entdecke, fühle ich mich sehr wohl in Potosí und freue mich immer wieder nach einer langen oder auch kurzen Reise nach Hause zu kommen. Ich habe unglaublich Glück, dass ich in den zweimonatigen Schulferien die Möglichkeit hatte, so viel von Bolivien zu sehen und bin dankbar, dass ich so viel erleben darf, vermisse allerdings auch schon meine Arbeit im Projekt, vor allem die Umarmungen der Kinder und freue mich sehr, wenn das neue Schuljahr im Februar anfängt

Tschau Kakao

Julia