Burkina Faso: 4. Rundbrief von Judith Steinmetz

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte,

hier schließt sich nun also der Kreis: Vor über einem Jahr bin ich aufgebrochen in eine mir unbekannte Welt, voller Vorfreude, Ängste und Erwartungen. Das eine hat sich bewahrheitet, das anderer sich als völlig falsch herausgestellt und mit dem Meisten habe ich sowieso nie gerechnet. Ich kam Ende August an – mitten in den Ferien. Und ich verbrachte auch meine letzten zwei Monate – mitten in den Ferien.

Das Schreiben dieses Rundbriefs fällt mir wohl am schwersten. Ich dachte, ihn erst von Deutschland aus zu verfassen, würde nochmals ein ganz neues Licht auf  den Freiwilligendienst werfen. Doch leider erscheint mir die Distanz zwischen meinem Leben hier und in Burkina Faso auch größer als gedacht. So gebe ich nun also ein letztes Mal mein Bestes, für euch meine Erlebnisse und Gefühle von dort wieder aufleben zu lassen.

Ein großes Fest

Nachdem ich den Beginn der Ferien schon gut mit den verschiedensten Aktivitäten angefüllt hatte, drehte sich ab Juli das Leben in der Communauté nur noch um die Gelübdefeiern. Hierbei legten an einem Samstag bei einem großen Festgottesdienst Marceline ihr Erstes und Sœur Pélagie ihr Ewiges Gelübde ab. Vorher war natürlich viel zu tun, mal gab es hier den Festsaal herzurichten und Zelte aufzubauen, mal dort noch etwas abzuholen, mal anderswo die extra angereisten Gäste einzuquartieren. Ich ließ es mir zudem nicht nehmen, mir in mehrstündiger Arbeit Kunsthaar in die Haare flechten und mir eine Festkleidung schneidern zu lassen. Diese war aus dem Stoff, der speziell für die Gäste verkauft wurde, sodass an jenem Tag alle in unterschiedlichen Modellen, doch viele mit dem gleichen Stoff bekleidet waren. Ein schönes Bild, das mir ein Gefühl von Miteinander und Zugehörigkeit vermittelte. Ansonsten verging der Tag für mich wie im Flug: Die mehrstündige Messe enthielt zahlreiche mir unbekannte Elemente, sodass sie mir viel kürzer vorkam. Es gab etwa den „Chant d’appel“, einen Gesang, mit dem die beiden Schwestern in Wort und Gestik ihre Berufung ausdrückten, die „Litanies de Saints“, ein Bittgesang an die Heiligen, bei dem Sœur Pélagie vor dem Altar lag, Sœur Marceline kniete oder die Überreichung verschiedener symbolischer Gegenstände an die beiden, beispielsweise einer Decke an Sœur Pélagie, die für die Liebe Gottes steht, in die sie „eingewickelt“ ist und mit der sie auch andere wärmen soll. Ein schönes Symbol!

Nach dem Gottesdienst ging es zurück zur Communauté,  wohin viele Menschen kamen, um bei Getränken, Essen und Musik weiter zu feiern. Ich war gut eingespannt, transportierte Stühle, begleitete Menschen nach Hause und bekam etwa vom feierlichen Anschneiden der Torte nur wenig mit. Das störte mich jedoch nicht besonders – ich war eben nicht einfach nur zuschauender Gast, sondern gehörte ganz selbstverständlich mit zur Communauté. Als gegen Abend dann die Gäste wieder nach und nach das Gelände verlassen hatten und das meiste schon aufgeräumt war, versammelten sich alle Helferinnen und Helfer sowie die in der Communauté bleibenden Gäste im Innenhof und für mich war dies die eigentliche Feier. Jetzt wurde ausgelassen getanzt, gelacht und ich spürte richtig die geteilte Freude und Unbeschwertheit. Doch damit war es noch nicht vorbei: Am nächsten Tag, sonntags, fand nämlich ein Dankgottesdienst statt, woraufhin beim Elternhaus von Sœur Pélagie weiter gefeiert wurde. Da das Ewige Gelübde einer Hochzeit gleichzusetzen ist, kam Sœur Pélagie hier verschiedenen traditionellen Bräuchen nach. Ich bin wirklich froh, bei all dem dabei gewesen zu sein.

Musik und Tanz bei der sonntäglichen Dankfeier
Eine kleine Ferienfreizeit

Nach diesem ganzen Trubel, ging es nun erst einmal ruhiger weiter – zumindest in der Communauté. Eine nach der anderen Schwester reiste nun in die Ferien zu ihrer Familie. Auch Sœur Véronique und Sœur Céline brachen bald darauf nach Frankreich und Deutschland auf. Wir hatte noch einen wundervollen letzten gemeinsamen Abend, bevor es bereits hieß Abschied zu nehmen, denn alle zusammen würde ich sie in den folgenden Wochen bis zu meiner Abreise nicht mehr sehen. Schade, denn ich habe die gemeinsame Zeit immer sehr genossen.

Zeit zum Ausruhen blieb mir allerdings nicht, denn ich hatte direkt im Anschluss an die Feierlichkeiten ein neues Projekt: Ich half bei einer zehntägigen Ferienfreizeit mit musikalischen und künstlerischen Workshops mit. Trotz nur geringer Teilnehmerzahl und kleinerer organisatorischer Schwierigkeiten, die sicherlich der ersten Auflage des Ganzen geschuldet waren, waren es doch gelungene Tage für alle Beteiligten. Ob bei dem Lauschen einer Geschichte, der Verkehrserziehung oder einem Ausflug zu den „Pics de Sindou“ sowie dem „Lac de Tengrela“, die Kinder hatten ihren Spaß. Wenn die ganztägige Betreuung auch oft anstrengend war, so habe ich doch die Bekanntschaft toller Menschen gemacht, viel dazu gelernt, N’Goni (ein Musikinstrument) gespielt und insgesamt eine gute Zeit verbracht.

Ausflug zu den „Pics de Sindou“ mit der Ferienfreizeit
Eine kleine Reise

Nachdem ich nun lange in Banfora gewesen war, packte mich die Reiselust. So machte ich mich dann zunächst auf den Weg in die Großstadt  Bobo-Dioulasso, wo ich zwar schon häufiger war, aber nun Bekannte besuchen und noch Unbekanntes entdecken wollte. Noch vollkommen unverplant kam ich dort an und ließ mich auf die unglaubliche Offenheit und Gastfreundschaft meiner Bekannten ein: Erst einen Tag zuvor hatte ich Alain kennengelernt, einen jungen Seminaristen. Wir verstanden uns auf Anhieb und so nahm er mich in den folgenden Tagen spontan zu mehreren Ausflügen mit. So besuchten wir etwa ein Kleines und ein Großes Priesterseminar, spannende, alte Anlagen, oder fuhren an Mariä Himmelfahrt in sein Heimatdorf Bama, das bekannt für seine Reisfelder ist. Obwohl wir uns doch erst so kurz kannten, stellte er mich dort seiner Familie vor und nahm mich mit in die Messe, die hier wirklich groß gefeiert wurde. An diesem Tag verpasste ich den Bus, den ich ursprünglich nach Gaoua, eine Stadt im Süden des Landes, nehmen wollte, doch dies war kein Problem, da mir Alain spontan ein Zimmer für die Nacht anbot. Ich bin ihm wirklich sehr dankbar für diese schöne Zeit.

Unterwegs mit Alain

So brach ich am nächsten Morgen auf und wurde in Gaoua am Busbahnhof von einer Ordensschwester abgeholt. Bei ihrer Communauté hatte mir Sœur Véronique bereits ein Zimmer organisiert, sodass ich in guten Händen war. Die Schwestern waren unglaublich nett und schnell fühlte ich mich wieder heimisch, da mich vieles an die Communauté in Banfora erinnerte. Sie waren es auch, die mir bereits einen Guide organisiert hatten, der mich etwa zu den Ruinen von Loropéni brachte, dem ersten UNESCO-Weltkulturerbe Burkina Fasos. Dabei handelt es sich um die verbliebenen, bis zu sieben Meter hohen Mauern einer Festungsanlage, von der weder Zweck noch Alter genau bekannt sind. Ich genoss die geheimnisvolle Atmosphäre, die die umrankten Mauern inmitten der Natur ausstrahlten. Des Weiteren besichtigte ich in Gaoua ein sehr interessantes Museum, das die Kultur der dort beheimateten Ethnie der Lobi behandelte, sowie die Grabmale verschiedener Könige. Zudem hatte ich die Möglichkeit, mich selbst einmal im Töpfern zu versuchen, doch den Frauen dort gelang dies eindeutig besser.

Die Ruinen von Loropéni

Mir fielen bei meiner Reise mehrere Dinge auf, etwa das Netzwerk der katholischen Kirche in Burkina Faso. So besuchte ich mit Alain Priester und Ordensleute, die etwa die Communauté in Banfora kannten, uns spontan zum Essen einluden oder deren Bekanntschaft ich sogar bei den Gelübdefeiern gemacht hatte. Auch Alain selbst hatte ich ja nur über diese Verbindungen kennengelernt. Und auch die Schwestern in Gaoua zählen zu diesem Netzwerk, genauso wie der Priester, der in Gaoua die Messe hielt, und den ich kurz zuvor noch auf der Hochzeit seines Bruders in der Nähe von Banfora gesehen hatte. Auch ich gehörte nun irgendwie dazu, war verknüpft mit der Communauté der Schwestern in Banfora, damit auch mit der katholischen Kirche in Burkina Faso, und fühlte mich wohl damit. Ich wusste, so konnte ich immer, egal wo, vertrauenswürdige Menschen finden. Jetzt, wo ich mich zugehörig fühlte, hatte ich doch gar keine Zeit mehr, all dies weiter zu durchdringen. Dabei war mir die katholische Kirche in Burkina Faso allgemein sympathischer als je zuvor. Klar gibt es auch hier einige Kritikpunkte, etwa dass Priester häufig technisch erstaunlich gut ausgestattet sind oder sie in vielen Punkten recht konservativ ist. Doch es gibt auch die vielen jungen Ordensleute und Priester, die ein vollkommen entspanntes Privatleben führen, auch mal albern sind, sich über WhatsApp lustige Videos schicken und Solidarität und Zusammenhalt ausstrahlen. Die Communauté in Banfora ließ sich in verschiedenen Punkten gut mit einer WG vergleichen. Die Messen dauern zwar sonntags meist ein ein halb bis zwei Stunden, doch sind sie auch wesentlich lebendiger, immer singt ein Chor, bei vielen Liedern wird geklatscht, manchmal auch getanzt. Ich habe dabei eine ganz andere Spiritualität erfahren.

Ein weiterer Punkt, der mir auffiel, war die erstaunliche Verbindung einiger Burkinabe zu Deutschland: Da wäre zunächst Alain, der sich auch nachdem er in der Schule Deutsch gelernt hatte, weiter privat damit beschäftigt und gerne auch mal auf Deutsch Nachrichten mit mir austauscht. Des Weiteren traf ich mich in Bobo-Dioulasso mit einem Deutschlehrer, mit dem ich schon länger in Kontakt war. Wir unterhielten uns fast nur auf Deutsch, da er auch über das Goethe-Institut schon mehrfach zu Fortbildungen in Deutschland war. Außerdem traf ich auch einen Priester, der bereits in Deutschland als Vertretung Messen gehalten hatte. Das alles hätte ich so nicht erwartet und betrifft ja nur die paar Tage, die ich unterwegs war. Doch die Verbindung zwischen Burkina Faso und Deutschland ist doch stärker, als es von hier aus oft den Eindruck macht, was sich etwa daran zeigt, dass Deutsch die einzige zweite Fremdsprache ist, die man an burkinischen Gymnasien erlernen kann. Und selbst am Museum in Gaoua hingen Schilder mit der Aufschrift „Deutsche Zusammenarbeit“.

Zuletzt möchte ich zu meiner Reise noch die Unkompliziertheit und Freundschaftlichkeit der Menschen, denen ich begegnete, erwähnen, die sie erst so unvergesslich und wundervoll machte. Was auch immer Alain ursprünglich geplant hatte, er nahm sich viel Zeit für mich, ich wurde von mir kaum bekannten Menschen zum Essen eingeladen, bekam nach zwei Tagen von den Schwestern in Gaoua ein Geschenk, wo ich doch bei ihnen Gast gewesen war. All das und so viele Kleinigkeiten ließen mich auf eine Art ungläubig vor so viel Nächstenliebe und Herzlichkeit zurück. Ich fühlte mich richtig angekommen und wünsche mir sehr, die erlebte Unkompliziertheit der Menschen, denen ich begegnete, auch für mich selbst übernehmen zu können.

Gerne wäre ich noch länger an einem Ort geblieben oder weiter gezogen, doch dies erlaubte meine Zeit nicht, sodass ich bald schon zurück nach Banfora fuhr. Dort unternahm ich noch kleinere Ausflüge und es war noch einiges zu tun, bevor ich schon wieder in den Bus stieg – diesmal nach Ouagadougou. In der Hauptstadt hieß ich nun nämlich Jana am Fluhafen willkommen. Frisch aus Deutschland angereist, sollte ich die nächsten drei Wochen meine Nachfolgerin in Banfora einführen.

Mit Jana unterwegs – etwa zum Abschied bei Simone im Kiosk

Zwischen der Vorbereitung von Abschiedsgeschenken, dem Packen der Koffer und den letzten Besuchen bei Freunden und Bekannten waren wir dann viel unterwegs, sodass meine letzten Tage in Banfora wie im Fluge vergingen. Ich versuchte nochmals, alles in mich aufzunehmen und irgendwo abzuspeichern. Und dann war auch schon mein letzter Abend in Banfora gekommen, es gab ein gemütliches Festessen in der Communauté und am Folgetag nahm ich den Bus nach Ouagadougou, um kurz darauf dort ins Flugzeug zu steigen. Dabei kam es mir so unwirklich vor wie schon ein Jahr zuvor bei meinem Abflug aus Deutschland. Das alles sollte ich nun also verlassen mit der Ungewissheit, wann ich es jemals wieder sehen würde? Unvorstellbar.

Große und kleine Momente

Ich möchte euch im Folgenden noch einige Eindrücke, die in der Reflexion über das ganze Jahr entstanden sind, näher bringen:

In Burkina Faso habe ich hautnah die Auswirkungen der Globalisierung erlebt, mit auf Dauer häufig negativen Folgen für Land und Menschen. Natürlich kann ich diese Phänomene nicht ganz durchdringen, doch ich möchte euch mitteilen, was mir im Laufe der Zeit besonders auffiel: Von Kleidung über Möbel bis zu Autos werden hier viele unserer abgelegten Sachen weiter verwendet. Statt Milch gibt es fast ausschließlich Milchpulver, produziert von Nestlé und anderen Firmen. Ich war häufig in chinesischen Reisebussen unterwegs. Spanische, indische, nigerianische, türkische und andere Telenovelas erfreuen sich hier großer Beliebtheit – zumeist mit möglichst hellhäutigen Darstellern. Für einige ist dieses Schönheitsideal so stark, dass sie die Haut bleichende Produkte verwenden. Auch die Heiligenbilder in den Kirchen sind meist hellhäutig. Deutsche Autos werden hier hoch geschätzt – genau wie deutscher Fußball. Viele verwenden gerne Maggi-Würfel bei der Essenszubereitung. Importierter weißer Zucker verkauft sich besser als einheimischer Rohrzucker. Eine Total-Tankstelle befindet sich in jedem größeren Ort  und  sieht dabei genauso aus, wie wahrscheinlich überall auf der Welt. Um nur die Beispiele zu nennen, die mir am meisten auffielen.

Während des Jahres habe ich aber nicht nur Unbekanntes um mich herum entdeckt, sondern auch in mir drin.  An einer bunt gemischten Auswahl dieser Erfahrungen möchte ich euch ebenso gerne teilhaben lassen:

Natürlich gab es Tiefpunkte, mehr als genug sogar. Als mein Wichtelgeschenk das einzige war, das nicht mit einem Strahlen im Gesicht ausgepackt wurde, zum Beispiel. Oder als ich den ersten, freudig erwarteten Kuchen aus dem neuen Backofen angebrannt glaubte. Es gab diese Tage, die mich einfach nur auslaugten, an deren Ende ich mich fragte, was ich denn nun getan oder „erlebt“ hätte. Es gab die Momente, in denen ich mir sehnlichst ein gemütliches Beisammensein mit meinen Liebsten wünschte. Oder jene, in denen ich mir die Rundbriefe anderer Freiwilliger durchlas und mein eigenes Dasein furchtbar langweilig fand. Es gab die Abende mit den Mädchen, an denen ich mich überfordert fühlte, die Momente, in denen sie mich mit meinen Vorgängerinnen verglichen und ich mich unwillkürlich fragte, was wohl von mir hängen bliebe.

Aber ich bin eben ich. Und im Nachhinein betrachtet – was ist all das schon? Herausforderungen, an denen ich gewachsen bin. Ich bin immer wieder aufgestanden und habe so viele schöne Erfahrungen gemacht. Ich bin im Sonnenschein mit dem Fahrrad „meine Straße“ hinunter gefahren und habe dabei „meinem Kiosk“ sowie „meinem Maler“ zugewunken. Ich habe mit einem Mädchen deutsche Grammatik geübt – das mir am nächsten Tag freudestrahlend erzählte, genau dieses Thema sei in der Klassenarbeit vorgekommen. Ich habe bei einem fröhlichen, älteren Herrn N’Goni gespielt, während die Kinder aus der Nachbarschaft dazu tanzten. Ich habe mich unter Wasserfällen erfrischt; habe mit zuvor Wildfremden in einem Kiosk angeregte Gespräche über Wirtschaft, Politik, Gott und die Welt geführt und habe köstliche Mangos gegessen. Ich habe mich mit Kindern und Jugendlichen über ihre Sexualität ausgetauscht – für manche vielleicht das erste Mal in ihrem Leben. Ich habe mit zahlreichen Gläubigen in der Messe gesungen, geklatscht und getanzt – und viel Spiritualität erfahren. Ich habe spannende Menschen kennengelernt und neue Freunde gefunden.

Unvergessliche Momente – hier mit Véro in den Höhlen von Douna

Es gäbe diesen Listen noch so viel mehr hinzuzufügen, doch was wirklich bleibt, werde ich wohl erst im Laufe der Zeit feststellen. Solch ein Freiwilligendienst ist jedoch zurecht nicht unumstritten. Ich glaube nicht, dass ich viel bewirken konnte – ich, als frisch gebackene Abiturientin, zum ersten Mal weg von zu Hause, ohne fachliche Ausbildung. Mit dem Geld, das meinen Freiwilligendienst ermöglichte, hätte man einer fachlich qualifizierten Person in Burkina Faso eine feste Arbeit geben können. So bin ich definitiv die, die mit den gesammelten Erfahrungen und der Anerkennung in Deutschland am meisten davon profitiert. Dennoch möchte ich dieses Jahr auf keinen Fall missen und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Keine Sekunde bereue ich, mich darauf eingelassen zu haben und kann es nur weiter empfehlen. Dieser Widerspruch beschäftigt mich auch weiterhin – aber vielleicht kommt es ja auf etwas ganz Anderes an, das sich ganz gut mit diesem Zitat ausdrücken lässt:

"Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen."    
- Guy de Maupassant -

Mit diesen nachdenklichen Zeilen verabschiede ich mich nun von euch, aber: „On est ensemble!„, wie die Burkinabe sagen würden. „Wir sind zusammen!“

Mit einem lieben Gruß

Judith Steinmetz